Gestaltung | Architektur | Künste
Josué Tamayo, 2006 | Riehen, BS
Intimität. Ein Begriff, welcher Nähe symbolisiert und uns doch so weit weg erscheint. Wie kann man Intimität sowohl unterschiedlich interpretieren als auch künstlerisch visualisieren? Mittels tiefgehender Recherche und dem Spiel von Kamera und Poesie entstand ein Album, welches die unterschiedlichen Facetten des Begriffs thematisiert.
Fragestellung
Meine Arbeit geht der Frage nach wie sich Intimität definieren lässt, wie sie im Alltag auftritt und wie sie Einfluss auf die Gesellschaft hat. Zusätzlich empfand ich es als relevant, einen Blick darauf zu werfen, wie sich die Intimität in Zeiten der Digitalisierung auf den Menschen auswirkt.
Methodik
Um mein Album zu kreieren, erstellte ich ein eigenes Verfahren. Nach der Auseinandersetzung und Recherche des Terminus «Intimität» versuchte ich den Begriff in verschiedene Aspekte zu untergliedern. Zu jedem erarbeiteten Aspekt überlegte ich mir eine Idee, wie ich diesen Aspekt am besten fotografisch visualisieren könnte. Fotografiert habe ich dabei sowohl analog als auch digital. Von jeder Fotografie liess ich mich nun inspirieren ein Gedicht auf Spanisch zu verfassen, um die spanische Sprache in Kontext zu bringen. Die letzten Schritte waren dann das eigentliche Erstellen des Albums auf dem InDesign-Programm und der Druck.
Ergebnisse
Mein nun fertiggestelltes Album lässt sich als Ergebnis interpretieren, da das von mir erarbeitet Wissen, meine verbesserten Fertigkeiten und eine sorgfältig kuratierte Auswahl der von mir geschaffenen Kunst (in Form von Fotografien und Gedichten) in einem Medium kondensiert werden. Zusätzlich fand ich heraus, dass die Intimität eine zentrale Rolle in der Gesellschaft einnimmt und sie essenziell für das zwischenmenschliche Verständnis ist. Intimität lässt sich als Grundbaustein für jegliche Art von tiefgründiger Beziehung bezeichnen. Um ein komplexes Thema künstlerisch zu veranschaulichen, benötigt es ein Verfahren, welches diesen Prozess Schritt für Schritt begleitet.
Diskussion
Eine offene und spannende Frage bleibt, wie sich Intimität unter neuen moderneren Technologien, wie der künstlichen Intelligenz, weiterentwickelt und was die Auswirkungen auf uns Menschen und unseren Beziehungen ist.
Schlussfolgerungen
Dank meiner Arbeit lernte ich nicht nur viel über die Theorie der Intimität, sondern lernte auch die Intimität in meinem Alltag zu spüren und schätzen. Jedes einzelne Shooting beispielsweise erforderte eine grosse Menge an gegenseitigem Vertrauen und auch das Zusammenspiel zwischen mir und meinen Modellen bestärken diese Folgerung. Der Prozess, Theorie zu Verstehen und dies dann im eigenen Leben wiederzuerkennen stellte sich als eine wertvolle Erfahrung heraus.
Würdigung durch die Expertin
Vanessa Göttle
Josué D. T. Corrales überzeugt in seiner Arbeit durch eine fotografische und lyrische Auseinandersetzung mit dem Thema Intimität. Auf theoretischer Ebene gelingen eine umfassende Beschreibung und Herleitung verschiedener Formen von Intimität. Auf praktischer Ebene werden diese überzeugend in Fotografien und Gedichte umgesetzt. Passend dazu präsentieren sich diese Ergebnisse in einem sorgfältig gestalteten Album, das beim Betrachten zum intimen Austausch anregt. Die Arbeit behandelt ein komplexes Thema und ist trotz des Blicks in die Vergangenheit ganz in der Gegenwart verortet.
Prädikat:
sehr gut
Gymnasium Leonhard, Basel
Lehrer: Dario Coviello