Gestaltung | Architektur | Künste
Enio Santangelo, 2000 | Schlieren, ZH
Wir kennen sie alle. Es sind die hellleuchtenden Objekte am Nachthimmel. Die Rede ist von Sternen. Wie wir Menschen einen Lebenszyklus aufweisen, durchlaufen auch die Sterne ihren eigenen Zyklus. Allerdings dauert dieser mehrere Millionen bis Milliarden von Jahren. Um das Leben eines Sterns und sein Ende zu verstehen, wurde ein 8 Minuten langer Dokumentar-Film produziert.
Fragestellung
Eine Vertiefungsarbeit ist herausfordernd. Um mir, sowie meinem Umfeld zu beweisen, dass auch Berufsschüler sich mit anspruchsvoller Materie auskennen, wollte ich mit meinem Projekt jegliche Rahmen sprengen und einen animierten Dokumentarfilm über Sterne produzieren. Umso mehr musste ich mir Mühe für die Auswahl der zu behandeln Themen geben, damit der Film als Ziel der Arbeit an Qualität gewinnt. Um sich über den Inhalt der Kurzdokumentation einen Überblick verschaffen zu können, wurde der Hauptteil mit folgender Fragestellung eingegrenzt:
I.) Weshalb explodiert ein Stern in einer Supernova?
II.) Was passiert nach einer Supernova?
In der schriftlichen Dokumentation wurde das Thema weiter vertieft. So werden zum Beispiel Klassifizierungen von Supernovae diskutiert und in kurzen Worten erklärt, wie die Klassifizierungen aufgebaut sind.
Methodik
Für mein Vorhaben wurde mir sehr schnell klar, dass ich nur auf mich gestellt bin, und meine Zielsetzung nicht werde alleine erreichen können. Daher holte ich mir fachliche Unterstützung vom Max-Plank-Institut für Astrophysik (MPA) in München. Ich plante eine zweitägige Reise nach München, um ein Interview mit zwei Doktoranten des MPA durchzuführen. Mit der vom MPA empfohlenen Fachliteratur hatte ich ein Nachschlagewerk für allfallende Unklarheiten zur Verfügung. Einige Gehminuten vom MPA entfernt befindet sich das ESO Supernova Planetarium. Anhand dieser beiden Informationsquellen sah ich mich in der Lage, ein Drehbuch über den Film zu schrieben. Mithilfe von Adobe After Effects und Adobe Premiere Pro entwickelte ich die nötigen Methoden, um einen eigenen Dokumentarfilm zu produzieren.
Ergebnisse
Die Vorgaben für die bevorstehende Vertiefungsarbeit waren strikt und klar. Somit fiel der Startschuss zu einer sehr interessanten sowie lehrreichen drei-monatigen Zeit. Von der Geburtstunde eines Sterns bis hin zu seinen instabilen Phasen, welche über seinen Tod entscheidet, wird in dieser Dokumentation alles gezeigt. Anhand des neuerfahrenen Wissens kreierte ich einen animierten Film welcher auf einem fachlich anspruchsvollen Niveau ist. Praxisbezogene Vergleiche zwischen der Realität und der Animation sind in der schriftlichen Arbeit dokumentiert. Ein Rückblick auf den tatsächlichen Zeitaufwand der einzelnen Elemente rückte interessante Fakten ans Tageslicht: Die Informationsbeschaffung, welche auf meinem Grundwissen aufbauen konnte war, dauerte rund fünf Wochen, die Filmproduktionsdauer hingegen 2.5 Monate.
Diskussion
Einen vollständig animierten Kurzdokumentarfilm innerhalb von drei Monaten auf die Beine zu stellen, war anspruchsvoll. Ich stellte mich dieser Herausforderung. Mit dem ursprünglichen Vorhaben einen rund 20-Minütigen Animationsfilm zu kreieren inklusive aufgezeichneter Interviews, übernahm ich mich jedoch. Dies bedingt eine Drehbuchkürzung. Weiter galt es auch technische Probleme wie den Raumhall in Tonaufnahmen zu meistern. Dies und vieles mehr begleitete mich während dieser Zeitspanne.
Schlussfolgerungen
Das Ziel der Arbeit war es, ein Dokumentarfilm zu kreieren. Dieses wurde erfüllt. Durch die Drehbuchkürzung bieten sich nun Erweiterungsmöglichkeiten an, welcher den Film auch für Laien leichter verständlich machen kann. Mit dem Projekt habe ich das Thema rund um die Entwicklung der Sterne näher einem breiten Publikum zugänglich machen können. Zu guter Letzt entwickelte ich auch meine persönliche Fähigkeiten in der Filmproduktion und Computeranimation erheblich weiter
Würdigung durch den Experten
Marc Horat
Mit der Erstellung eines kurzen Dokumentarfilms zum Thema «Das Leben eines Sterns» hat sich Enio Santangelo in ein anspruchsvolles Gebiet vertieft: Die Kombination von künstlerischem Schaffen mit der Vermittlung von wissenschaftlichen Sachverhalten. Das Handwerkszeug dazu hat er sich autodidaktisch angeeignet und das Resultat überzeugt sowohl qualitativ wie auch ästhetisch. Aufwendige Recherche und Innovation beim Überspringen der angetroffenen Hürden zeugen von hoher Ausdauer und Kreativität in der Bearbeitung dieser komplexen Aufgabe. Die ausführliche Dokumentation rundet die Arbeit ab.
Prädikat:
sehr gut
Technische Berufsschule Zürich TBZ, Ausstellungsstrasse 70, 8005 Zürich
Lehrer: Jan Spörri