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Diego Büchi, 1999 | Zürich, ZH
Merlin Studer, 1998 | Zürich, ZH

 

Die Wahrnehmung, ein so einfach und doch schwer fassbares Wort, bildet die Grundlage unserer Arbeit. Wir suchen Antworten auf die Frage, wie wir wahrnehmen und was für uns ein Ereignis ausmacht. Welchen Stellenwert kommt der Erwartung zu? Diese Fragen lassen sich, wenn überhaupt, nur schwer beantworten. Doch dies war auch nicht das primäre Ziel unserer Arbeit. Vielmehr haben wir diese Fragen anhand eines 10-minütigen Kurzfilmes gestellt und möchten damit zum Nachdenken anregen. So, wie jeder Zuschauer über eine eigene Wahrnehmung verfügt, darf jeder Zuschauer seine eigenen Antworten finden. Es war uns dabei wichtig, zu überraschen. So, dass sich vielleicht nicht dem ganzen Publikum alles Unerwartete erschliesst, aber dass jeder auf seine Art und Weise überrascht wird; einige mehr, andere weniger.

Fragestellung

Wie stark bestimmen unsere Erfahrungen und Erwartungen, wie wir die Handlung in einem Film mit unterschiedlichen Realitäten wahrnehmen?

Methodik

Nachdem wir uns beide auf die vorliegende Idee einigen konnten, erstellten wir ein grobes Skript, das wir anschliessend in fünf Tagen verfilmten. Den Fokus legten wir auch in der anschliessenden Nachbearbeitung auf die Wahrnehmung und das Zusammenspiel der Realitäten.

Ergebnisse

Unser Ergebnis besteht aus einem knapp 10-minütigen Kurzfilm, der drei verschiedene Realitäten miteinander vereint und so die Wahrnehmung des Zuschauers individualisiert anspricht.

Diskussion

Obwohl unsere Arbeit am vorgegebenen Oberthema «Fail» ausgerichtet werden musste, fand unser Projekt auch ausserhalb des schulischen Rahmens grossen Anklang. Das Spiel mit den verschiedenen Realitäten lädt zum Diskutieren und Philosophieren ein. Faszinierend ist hier zu sehen, wie jede Person diese Realitäten anders wahrnimmt. Wichtig ist dabei, dass es kein Richtig oder Falsch gibt: nur die eigene Wahrnehmung und die Realität, die durch sie ermöglicht wird, zählen.

Schlussfolgerungen

Unser Ziel haben wir nicht nur erreicht, wir führen unser Projekt darüber hinaus bis heute weiter. «As Expected Unexpected» begann als Projekt mit dem Ziel als Maturarbeit einen Kurzfilm auf die Beine zu stellen. Für uns war es der Startschuss in unsere jeweiligen weiteren Laufbahnen. Spannend wäre es, zu sehen, wie ein solcher Film als langer Spielfilm funktioniert. Mal sehen, was die Zukunft bringt…

 

 

Würdigung durch den Experten

lic.phil. Joel Jent

Menschen lesen Filme individuell, weil sie beim Schauen ihre eigenen Erfahrungen mit dem Gesehenen abgleichen und so gelebte Emotionen replizieren. Merlin Studer und Diego Büchi haben sich in ihrem Kurzfilm-Projekt «As Expected Unexpected» diese Eigenheit der Wahrnehmung zunutze gemacht und untersucht, wie durch das Unterlaufen der Erwartung im Kontext einer Alltagsrealität die Türe zu neuen Wahrheiten aufgestossen werden kann. Der verspielte und neugierige Blick der jungen Filmemacher ermöglicht dem Zuschauer Reflexion und Entdeckung in einem, unterstrichen von einer humoristischen Note.

Prädikat:

gut

 

 

 

Berufsmaturitätsschule Zürich
Lehrerin: Eva Gadient